Das Schulmuseum für ehemals Großherzoglich Badische Schulen Zell-Weierbach wurde am 19. Mai 1996 durch den damaligen Ortsvorsteher Klaus Basler eingeweiht. Damit erfüllte sich ein langgehegter Wunsch, des hiesigen Schulrates Jupp Wunderle, der Ende der 70er Jahre damit begann Lehr- und Lernmittel für ein Schulbuchmuseum zu sammeln. Unter Mithilfe des Museums in Friedrichshafen entstand der 1. Raum als Klassenzimmer. Gleichzeitig diente er als Bibliothek und Sammelraum für die ersten Exponate. 1996 besuchten knapp 100 Besucher die noch unbekannte Einrichtung.
Zehn Jahre später verzeichnen wir jährlich bis zu 500 Gruppen von Groß und Klein aus Altenwerken, Busreisen, Familien, Firmen, Jahrgangstreffen, kirchlichen Organisationen, Schulen aller Bildungsarten und Vereinen. Das großartige Freiheitsfest im Jahre 1997 in Offenburg anläßlich der Gedenkfeiern zur badischen Revolution 1848/49 war unser erster großer Auftritt in der Öffentlichkeit. Einladungen bei Orts- und Schuljubiläen mit der transportablen Schulstube, führen uns durch ganz Baden.-Württemberg. Beim SWR Baden-Baden hatten wir größere Auftritte (Fröhlicher Alltag, Wunschbox, Landesschau, Sonntagstour) und unser Rat ist bei Filmproduktionen gefragt. Bis zu 25.000 Besucher pro Jahr sind von unserem Angebot begeistert.
Im Dezember 1998 übernahmen Bernd und Ulrike Schneider die alleinige Leitung des kleinen Museums. In einer achtjährigen Bauphase wurde das jetzige Raumangebot auf 17 verschiedene Abteilungen erweitert. Seither ermöglichen wir allen Altersstufen einen lebendigen Einblick in die Schule früherer Zeiten. In historischen Unterrichtsstunden werden die älteren Besucher in ihre Kindheit zurückversetzt, während Schüler aus Baden-Württemberg, Hessen, der Pfalz und dem Elsaß über die damaligen Unterrichtsmethoden staunen. So bieten wir jährlich unseren Gästen aus Deutschland und den Nachbarländern einen amüsant-nachdenklichen Rückblick in die Schulwirklichkeit von anno dazumal. Lassen Sie sich in unserem alten Klassenzimmer mit seinen original abgenutzten Bänken und anderen Relikten von unseren drei Schulmeistern verzaubern. Nehmen Sie Platz und werden Sie zum Knaben bzw. Mädchen einer einzügigen Dorfschule mit dem gestrengen Herrn Lehrer. Vielleicht finden Sie sogar eines Ihrer Schulbücher in unserer Bücherei wieder.
Im Sommer 2001 haben wir erneut erweitert und bieten nun eine Nähstube im Stile der Jahrhundertwende sowie einen weiteren Raum für unsere wechselnden Sonderausstellungen (Handwerk, Kunst, Religion, Technik, Tierreich).
Im Juni 2004 fertiggestellt, bilden sechs Räume einer liebevoll eingeräumten Lehrerwohnung im Stil der Kaiserzeit ein neues sehenswertes Kernstück des Museums (Diele, Küche, gute Stube , Kinderzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer des Herrn Lehrers).
Seit April 2005 nennen wir uns mit dem Einverständnis Seiner Königlichen Hoheit Max Markgraf von Baden "Museum für ehemals Großherzoglich Badische Schulen".
Im Mai 2006 eröffneten wir die renovierte Bibliothek mit über 11.000 Schulbüchern aus drei Jahrhunderten.
Ab Mitte 2007 kamen fünf neue Räume für den weiteren Ausbau unseres Museums dazu. Wir verfügen damit über einen Lehr- und Lernmittelraum und unsere Bibliothek ist auf rund 12.500 Bände angewachsen. Mit den Sonderausstellungen "Großherzog Friedrich I. von Baden 1907 - 2007 und seine Zeit" sowie der Ausstellung der Kur- und Schloßparkfreunde von Harald Schwanz "250 Jahre Schloß- und Kurpark Badenweiler, "Samen, Zapfen, Schoten" festigten wir unsere Verbindungen zur ehemaligen Sommerresidenz der badischen Großherzoge dem Kurort Badenweiler.
In 2008 kam es zur Gründung eines Fördererkreises in dem Personen mit außer-ordentlichen Verdiensten um unser Museum geehrt wurden. Als 1. Förderer konnte ich Seine Königliche Hoheit Max Markgraf von Baden in Anwesenheit Ihrer Kaiserlich - Königlichen Hoheit Valerie Markgräfin von Baden zum 1. Förderer ernennen. Weitere verdienstvolle Geehrte waren Museumsgründer Jupp Wunderle + Alt-Ortsvorsteher Klaus Basler, Mitbegründer & Schulmeister Herbert Berg, Museumsgestalterin Ulrike Schneider, sowie die Bibliothekare Bärbel Fuchs, Klaus Hauser und Otmar Klausmann. Gleichzeitig erlebten wir ein absolutes seither nicht mehr erreichtes Rekordergebnis. Nicht weniger als 33.158 Besucher kamen zu uns. Es waren 6.621 Schüler und 26.537 Erwachsene. Möglich war dieser Rekord durch den Einsatz meiner Schulmeister Rolf Berger ( 162 Gruppen ) Heinrich Bruder ( 115 Gruppen ) Manfred Wieland ( 96 Gruppen ) und ich selbst mit ( 377 Gruppen ).
Das Jahr 2009 brachte unserem Museum eine weitere sensationelle Ausstellung in die neuen Räume. Durch unsere guten Verbindungen zur großen Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal/Baden-Baden (gegr. 1245) erhielten wir mit der Genehmigung der Hochwürdigen Mutter Äbtissin Maria Bernadette Hein eine sehenswerte Ausstellung religiöser Glanzstücke für zwei komplette Räume. In diesem Jahr ernannte ich IK&K Hoheit Valerie Markgräfin von Baden und die Hw. Mutter Äbtissin M.Bernadette Hein zu Förderinnen des Museums für ehemals Großherzoglich Badische Schulen.
In normalen Bahnen bewegten wir uns im Jahr 2010. Mit 518 Gruppen und knapp 20.000 Besuchern hielten wir unseren hohen Zustrom konstant. Freude bereitete uns das Wissen, daß in 2011 der VIERTELMILLIONSTE BESUCHER zu erwarten war. Eine Zählung ergab die stolze Zahl von über 1000 Orten aus ganz Deutschland und den angrenzenden Staaten, die bei uns zu Gast waren.
Mit Stolz und Freude wurde 2011 das 100. Busunternehmen geehrt, das uns seit Beginn der Erfassung in 2002 angefahren hatte. Ein weiterer letztmöglicher Bauabschnitt war die Erweiterung der Räumlichkeiten im Speicher. Bei eisiger Kälte brachten wir 3/4 der Grundfläche auf Vordermann und schufen damit die dringend benötigten Ausstellungs- und Archivräume. Eine wohl einmalige Sache war die durch meine Frau entworfene und gestaltete Sanierung der maroden Kloanlagen. Es wird nich allzu viele Museen mit besichtigungs-würdigen WC`s im Stile der Jahrhundertwende geben. Mit einem Bestand von über 16.000 Schulbüchern der letzten drei Jahrhunderte - ältestes Exemplar ein Rechenbuch eines Dorfpfarres um 1783 - sind wir wohl das größte Schulbuchmuseum im süddeutschen Raum. Im Mai feierten wir das 15-jährige Jubiläum und ernannten die Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg Frau Edith Schreiner zu unserer Förderin.
Der letztmögliche große Umbau geschah 2012. Im Speicher entstanden zwei große Sammlungsräume, Die Stube des armen "Hülfslehrers" und "Basler´s Klause" ein Dankeschön-Weinprobierstübchen für unserenAlt-Ortsvorsteher Klaus Basler.,der in seiner Amtszeit den Ausbau des Museums mehr als wohlwollend begleitet hatte. Mit dem Kauf eines bebildert / beschrifteten Anhängers fahren wir jetzt bei unseren Auswärtsschulstunden kostenlos Reklame für Zell-Weierbach und unser Schulmuseum. Eine Sensation war die Dauerleihgabe durch die vier Kinder des begnadeten Stein- und Holzbildhauers Franz Weber aus Zell-Weierbach. In seinem 95-jährigen Leben schnitzte er rund 70 Larven (Holzmasken) der schwäbisch-alemannischen Fasent, die nun - im ansprechenden Rahmen dekoriert - unser Haus schmücken. Ein herzliches " Dankeschön " den großzügigen Stiftern. Unvergeßlich wird allen Teilnehmern der Abend der Förderer in der römischen Baderuine in Badenweiler sein. Im Rahmen eines anspruchsvollen Programms, und in Anwesenheit der Förderer und Ehrengäste (SKH Max Markgraf von Baden, Herrn Bgm. Karl-Eugen Engler und Herrn Alt-Bgm. Dr. Rudolf Bauert) und verwöhnt durch das Kurensemble "Prima la Musica" konnten wir Herrn Walter Scheel (†), Altbundespräsident der Bundesrepublik Deutschland in unseren illustren Kreis aufnehmen.
Der große Wurf gelang uns zu Ende des Jahres 2013. Durch unsere langjährige Verbindung zu Badenweiler planten wir den Aufbau einer "Schulstube anno 1900" im dortigen Gärtnerhaus im Kurpark. Zu unserer größten Überraschung und Freude unterstützten sowohl die Badenweiler Therme und Touristik GmbH mit den Herren Beck und Schmitz als auch der Gemeinderat mit Herrn Bürgermeister Karl-Eugen Engler unser Vorhaben. In einer monatelangen Aufbauphase karrten wir per Anhänger sämtliche Utensilen von der 2,50m hohen Schiebetafel über das Katheder und den Schulbänken bis zu den Exponaten und Wandbildern nach Badenweiler. Zuvor aber wurde der gesamte Innenraum renoviert, sowie der Fußboden mit einem adäquaten Belag ausgestattet. Die Beleuchtung trimmten wir auf "alt" und der gesamte Raum strahlt nun ein Flair um 1900 aus. Unter aktiver Teilnahme der jeweiligen Schulkinder ( junge und ältere) fanden bereits die ersten "historischen Schulstunden statt, in denen der Herr Lehrer seinen Schutzbefohlenen das Wissen der damaligen Zeit mit "Rohrstock und Fleißbildchen " einbläut. Zur Eröffnung im April d.J. waren die Hoheiten Max & Valerie von Baden anwesend. Das Haus erhält dabei den Nameneiner Persönlichkeit aus dem "Hause Baden" der/die eng mit Badenweiler verbunden war. In Zell-Weierbach verlief das Jahr planmäßig. Nach der Statistik der Besuchererfassung können wir in 2014 den 300.000 Besucher begrüßen und ihn mit Wein aus der WG Zell-Weierbach aufwiegen.
Mit einer ansprechenden Feier im Kurhaus Badenweiler haben wir am 26. April 2014 in Anwesenheit der Hoheiten, dem Markgrafenpaar Max und Valerie von Baden, sowie Frau Barbara Scheel und weiterer prominenter Gaeste, die "Schulstube anno 1900" eroeffnet. Dabei erhielt das Museum von Markgraf Max den Namen "Großherzogin Hilda von Baden" Schulmuseum zur bleibenden Erinnerung an die letzte badische Großherzogin Hilda, die bis zu ihrem Tode im Jahre 1952 im Palais in Badenweiler ihren Ruhesitz hatte.. Im gesamten Jahr verzeichneten wir in der schriftlichen Erfassung der Besucher die rekordverdaechtige Zahl von ueber 8000 Gaesten.(Erwachsene + Schueler.) Dieser Start stimmt uns sehr zuversichtlich, dass unser Markgraefler Experiment, sich zu einem Volltreffer entwickelt.
Hoffen wir, daß diese Idee durch unsere Auf- und Ausbauarbeit, sowie durch den Fleiß der ehrenamtlichen Mitarbeiter noch viele Jahre unsere Gäste in Zell-Weierbach und Badenweiler erfreuen wird. Im Jahr 2016 feiern wir unser 20-jähriges Jubiläum. Obwohl dies keine so richtige Jubelzahl ist, wollen wir dennoch feiern, denn das Durchschnittsalter der Mitarbeiter rechtfertigt ein Fest zu diesem Anlaß. Mit einer Eröffnungsfest, einer Sonderausstellung über die glorreiche Zeit der"Seifenkistenrennen" in Zell-Weierbach in den 50er Jahren, einem Ausflug an den Bodensee mit einem Besuch in Salem bei unseren Förderern, dem Markgrafenpaar Max & Valerie von Baden, dem traditionellen Treffen der "Freunde und Foerderer des Schulmuseums" in festlichem Rahmen, sowie der Abschlußfeier mit dem traditionellen "z`Licht gehen" im November wollen wir das Jahr festlich begehen.
Das Jahr 2017 war geprägt durch die Planung für den letztmöglichen Umbau im Museum.
Durch die Übernahme der bisher anderweitig genutzten Speicherräume ergab sich die Möglichkeit für weitere Sonderausstellungen. So begannen wir mit dem Aufbau einer Ausstellung der alten Zeller Handwerksbetriebe, sowie einer Spielzeugsammlung der 50er/60er Jahre.